Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land… Bei der Stutenschau des Pferdezuchtvereins Fallingbostel, die am Dienstag in Ahlden nicht nur gut besetzt, sondern auch von Zuschauern sehr gut besucht war, brauchte die Expertenkommission nicht den Spiegel zu befragen, um aus den rund 40 Hannoveraner-Stuten die schönste, sprich die Siegerstute zu ermitteln. Es war die Katalognummer 34 „Castania“ aus der Zucht und im Besitz von Gisela Appelkamp aus Schwarmstedt, die von der vierköpfigen Richterjury einstimmig ausgewählt wurde.
Ahlden (rh). Im vergangenen Jahr noch lange Gesichter unter den Ausstellern und Verantwortlichen im Pferdezuchtverein Fallingbostel wegen eines denkbar schlechten Gesamtergebnisses – und in diesem Jahr? Da lachte nicht nur der Himmel über dem Ahldener Turnierplatz, sondern es hüpfte auch wieder des Züchters Herz. Schon bei den Zweijährigen riss die Reihe der 1a-Preise nicht ab. Und bei den Drei- und Vierjährigen gab es gleich sechs Staatsprämien-Anwartschaften, was in Zahl und Qualität wohl auch in Ordnung ging.
Insgesamt wurde ein 1a-Anteil von 52 Prozent verbucht. Auf jeden Fall passte in diesem Jahr alles ins Bild: Der Schauplatz war liebevoll hergerichtet worden, die Relation von Quantität und Qualität des vorgestellten „Stutenmaterials“, wie Funktionäre und Richter sich gerne ausdrücken, ließ keine Wünsche offen, und am Ende waren auch alle zufrieden: Die Züchter, deren Stuten 1a-Preise oder gar Abteilungssiege errangen, der Vorstand des Vereins, für den die Ordnung wieder hergestellt war, und wohl auch die Jury, die zum Beispiel für die Siegerfamilie aus der bekannten Zuchtstätte Hogrefe in Eickeloh sogar den Titel „Elitefamilie“ vergab – mit einer Wertnote von 8,6, was bisher einmalig ist im Pferdezuchtverein Fallingbostel.
Ganz im Trend eine Ahldener Besonderheit: Der vom Zuchtverein vergebene Charakterpreis für nervenstarke zweijährige Stuten greift das auf, was in dieser Woche erstmals als großes Projekt vom Hannoveraner-Verband in Bommelsen veranstaltet wird – eine Verkaufswoche speziell für Freizeitpferde. Allerdings stellt sich die Frage nicht, was zuerst da war, Charakterpreis oder Freizeitpferde-Vermarktung: Das Ahldener Modell gibt es schon seit fünf Jahren und geht auf seinen „Erfinder“ Wolfhart von Samson zurück, der auch getrost als einer der Prediger der Freizeitpferde-vermarktung bezeichnet werden kann.