Züchterische Qualität von Pferden trägt einen Namen: Pferdezuchtverein Fallingbostel. Dass man in dieser Region gute Pferde kaufen kann, die später sogar zu Olympiasiegern und Weltmeistern avancieren, scheint sich herumgesprochen zu haben. Denn erstens verzeichneten die Verantwortlichen des Pferdezuchtvereins Fallingbostel am Sonntag viel auswärtigen Besuch bei ihrer Fohlenschau; und zweitens war am Abend keines der besonderen Fohlen mehr zu kaufen. „Gute Fohlen haben auch gute Mütter“, verwies Jürgen Studtmann, einer der Wertungsrichter, auf die hervorragende Stutenbasis des Vereins.
Ahlden (rh). Im Wechsel mit dem Pferdezuchtverein Rodewald finden die Fohlenschauen entweder in Mandelsloh oder in Ahlden statt. Am Sonntag hätten die Rahmenbedingungen auf dem großen Schauplatz nahe der Ahldener Schlenke nicht besser sein können. Trockenes Sommerwetter bei leichtem Wind, idealer Boden für den vierbeinigen Nachwuchs und ein großes Zuschauerinteresse, dem Quantität und Qualität der gezeigten Fohlen sicherlich auch gerecht wurden. „Ich kenne kaum einen Verein, der so tolle Zuchtlinien in seinen Reihen hat. Die solide Grundlage und das abgesicherte Blut sind das Geheminis des Erfolgs“, lobten Jürgen Studtmann und Friedrich Jahncke, beide ausgesprochene Kenner der Pferdezucht – letzterer führte den größten Pferdezuchtverband der Welt über 15 Jahre.
Bei den über 80 Fohlen zeigte sich schon bald ein Übergewicht an Stutfohlen, das sich auch in der Zusammensetzung der Endringe ausdrückte: Kamen mangels Masse nur sieben kleine Hengste auf die Endringe, so schafften es bei den Stutfohlen 16.
War das hannoversche Zuchtgebiet allgemein und speziell der Pferdezuchtverein Fallingbostel in der Vergangenheit besonders in der Dressursparte stark vertreten, so ändert sich das Bild allmählich. Das kam auch in der Zusammensetzung der Endringe und bei den vier Siegerfohlen zum Ausdruck: So waren auch Nachkommen von Springpferdevererbern wie Count Grannus, Escudo und Valentino unter ihnen.
Erstaunlich an dieser Stelle: Die höchste Trabnote, das verriet Jürgen Studtmann bei der Laudatio für sie, erhielt eine kleine Stute von Valentino/Antaeus (Züchter Sven Pochert, Burgdorf), die eigentlich für den Springsport gezüchtet worden ist. Ebenso überzeugen konnte das Siegerfohlen in der Abteilung der jüngeren Hengste, ein Sohn des Count Grannus, Mutter von San Brasil (Züchter Wilfried Griesbach, Neustadt), der sich ebenfalls als Kind von „Springeltern“ gegen die enorm starke Dressurkonkurrenz durchsetzte.
Doch auch die Dressurfohlen zeigten sich gewohnt stark: Bei den älteren Hengstfohlen siegte ein Hochadel-Sohn, Mutter Fabriano/Acapulco/Cavalier, also aus echtem Grethemer Mutterstamm, Züchter Friedrich Bode, Neustadt. Bei den älteren Stutfohlen sahen die Richter eine Tochter des Rohdiamant, Mutter von Londonderry/Brentano vorn. Sie stammt aus der Zucht der Familie Hogrefe aus Stöcken. Atmosphäre, Ablauf und Organisation stimmten in Ahlden – dafür sorgten übrigens auch die Jungzüchter, betreut vom Ehepaar Mohlfeld.