Ehre wem Ehre gebührt: Wohl kaum einer Pferdezüchter-Familie ist diese Weisheit so sehr auf den Leib geschnitten, wie der Conrad-Hogrefe-Dynastie in Eickeloh. Nachweislich seit mehr als 160 Jahren werden auf der über 300 Jahre alten Hofstelle Pferde gezüchtet – und sie haben alle eines gemeinsam: Die Tiere sind nicht nur sehr hübsch und erfolgreich, der Name ihrer Züchter hat sich seit 160 Jahren auch nicht geändert – Conrad Hogrefe.
Eickeloh. Großer Bahnhof am Mittwoch auf dem gepflegten Anwesen der Hogrefes an der Walsroder Straße in Eickeloh: Mehr als 100 Offizielle, Züchter und Pferdefreunde wurden Zeugen eines seltenen Augenblicks. Aus den Händen des Bezirksvorsitzenden Georg Lichtenberg konnte Conrad Hogrefe V. den Wanderehrenpreis des Lüneburger Bezirksverbandes entgegennehmen. Diese Auszeichnung ist weder der gesamten Erfolgszucht der Hogrefes noch den Olympia- oder Worldcup-Pferden geschuldet, sondern es handelt sich um einen Adelstitel der bodenständigen, hannoverschen Pferdezucht. Die Statuette wurde verliehen für die beste und erfolgreichste Stutenfamilie des Bezirks.
Denn mit der Arogno-Tochter Allerfeine und ihren Töchtern Wonderworld (von Warkant) sowie Fortuna (von Fabriano) gewann Conrad Hogrefe im Jahr 2007 nicht nur die Ahldener Stutenschau, sondern er siegte auch beim Bezirkswettbewerb in Beedenbostel und wurde Dritter bei der Herward-von-der-Deeken-Schau in Verden.
Standen zwar der Züchter und seine Familie am Mittwoch im Mittelpunkt auf der 300 Jahre alten Diele, so zogen draußen die beeindruckenden Zuchtprodukte die Blicke auf sich. Conrad Hogrefe präsentierte zunächst die Siegerfamilie und anschließend noch eine ganze Reihe anderer Nachkommen aus seinem Erfolgsstamm, aus dem mittlerweile Pferde auf der ganzen Welt zu Hause sind. Afrika, USA, Schweden, England, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Dänemark – der Name Hogrefe hat sich in Pferdekreisen weit, weit herumgesprochen.
Am Anfang der jüngeren Erfolgsstory stand 1963 der Stutenname Lieselotte, ein Glückseinkauf von Conrad IV., denn diese Lugano-II-Tochter gilt als der Ursprung all dessen, was fortan unter dem Namen Hogrefe Karriere machte. In Folge wurden ganze Generationen Staatsprämienstuten gezüchtet – und was so schwer ist in der Pferdezucht: Mit dem Namen Hogrefe werden seit jeher sowohl ein qualitätsvolles und anspruchsvolles Exterieur als auch eine große Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit verbunden. Das Mannschaftsgold-Olympiapferd Wansuela Suerte und der Worldcup-Finalist Lesotho sind nur zwei Beispiele dafür.
„Erfolg macht hier keine Pause“, kommentierte Georg Lichtenberg das Wirken der Züchterfamilie Hogrefe, während der stellvertretende Verbandsvorsitzende und Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Fallingbostel, Jürgen Rump, die „einmalige Leistungszucht“ in den Vordergrund stellte.